Erinnern wir uns noch an Flipper ? An diesen Kino-Star aus unserer Kindheit ?
Viele kennen ihn, diesen Delfin, der damals unsre Herzen erwärmte
und Generationen von Menschen faszinierte.
Erinnern wir uns:
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Auf nebenstehendem Foto sehen wir Ric O`Barry, der damals unserem Flipper vielerlei Kunststücke beibrachte und ihn für die erforderlichen Filmaufnahmen trainierte. Inzwischen spricht sich Ric O`Barry gegen die Abrichtung von Delfinen als Fimstars aus und engagiert sich seither gegen die Gefangenhaltung von Delfinen und deren anderweitige Bedrohung durch Menschenhand. Flipper begeisterte in Film und Fernsehen Generationen von Zuschauern und motivierte uns Menschen, Delfine ganz besonders zu lieben. |
Diese Liebe jedoch wurde den Delfinen zum großen Verhängnis, denn mit Delphinarien, mit Delphin-Shows und mit Delphinen als Therapeuten entstand ein global florierendes Multimilliardengeschäft, eine Industrie, für deren Existenz sich Ric OBarry mit verantwortlich fühlt und gegen die er seit nunmehr fast 40 Jahren mit ganzer Leidenschaft ankämpft. Weltweit engagiert er sich gegen den Fang von Delfinen und macht wirtschaftliche und politische Interessen öffentlich, die hinter dem Geschäft mit den Meeressäugern stehen. Was Ric OBarry jedoch in einem japanischen Küstenort namens Taiji entdeckte, ist unvorstellbar.
Ihr Ziel: die Vorgänge in der Bucht zu filmen und damit aufzudecken, was der Öffentlichkeit bisher verschwiegen wurde. Die Polizei, lokale Behörden und die Fischer von Taiji sind ihnen betreffs dieses waghalsigen und riskanten Vorhabens immer auf den Fersen, doch mit Nachtsichtgeräten, Wärmekameras und weiterer High-Tech-Ausrüstung sind OBarry, Psihoyos und das gesamte Team ihren Widersachern immer einen Schritt voraus und kommen dem Geheimnis immer näher, einem Geheimnis, das nur die Spitze eines Eisberges ist. |
Einige Jahre nach den Dreharbeiten zur Serie und zum Film "Flipper" wechselte Richard O'Barry die Seiten und wurde zum Tieraktivisten. Damals starb vor seinen Augen Cathy, ein Großer Tümmler und einer von fünf Artgenossen, die die Hauptrolle in der TV-Serie "Flipper" verkörperten. Im Aquarium von Miami hatte er Cathy zur Fernsehtauglichkeit gedrillt. Nun musste er mit ansehen, wie das Tier einen letzten tiefen Atemzug nahm und sich vor seinen Augen auf den Meeresboden sinken ließ. Für den Trainer bestand kein Zweifel: Cathy hatte Selbstmord begangen. "Ich machte mir schon während der Dreharbeiten zu ‚Flipper' erste Gedanken. Aber ich habe Scheuklappen aufgesetzt. Ich war jung, und ich hatte einen glamourösen Job. Ich fuhr einen Porsche, und alles war ganz einfach. Cathys Tod brach mir aber buchstäblich das Herz", sagt er rückblickend. Seither kämpft Richard O'Barry gegen die weltweite Delfin-Mafia. Immer wieder versucht er, Tiere aus den alles andere als artgerechten Delfinarien zu befreien und landete dafür bereits schon mehr als einmal im Gefängnis.
Die Bucht ist ein sehr aufrüttelnder Öko-Thriller und dokumentiert eine tödliche und sich alljährlich wiederholende Delphin-Treibjagd in der Bucht vor Taiji. O´Barry und sein Team decken auf, wie in der Lagune vor dem japanischen Taiji Tausende Delfine gefangen, gequält und für die Dose geschlachtet werden. Nur einige wenige überleben und werden an Delfinshows verkauft. Jahr für Jahr färbt sich bei dieser brutalen und sinnlosen Treibjagd das Wasser der abgelegenen Bucht blutrot, denn über 2.000 dieser Meeressäuger sterben bei diesem alljährlichen Massaker. Das emotional packende und zugleich informative und reale Horrorkino, in dem sich der Mensch abermals als der größte Feind der Natur erweist, wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Publikumpreis beim Sundance Film Festival. Trotz aller Rückschläge, die Richard O'Barry im Kampf für die Delfine in den letzten Jahrzehnten hinnehmen musste, ist er zuversichtlich, dass sein Film endlich etwas bewirkt: "Ich denke, die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir mit dieser Bucht ein Ende machen. Und wenn wir das schaffen, ist es ein großer Schritt in Richtung Verbot des gesamten Walfangs." |